Therapieformen
Therapie im INAP/O
Das Konzept des INAP/O macht das Institut in Deutschland einmalig und unterstreicht die Vorreiterrolle der Hochschule Osnabrück in der Professionalisierung und Autonomisierung nichtärztlicher Therapieberufe.
Für unser physiotherapeutisches und osteopathisches Team steht immer der Mensch im Vordergrund, um die bestmögliche individuelle Behandlung zu gewährleisten.
Unsere Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sowie Osteopathinen verfügen über eine überdurchschnittlich hohe, fachliche Qualifikation sowie soziale Kompetenz. Durch das gute Praxismanagement ist ein rechtzeitig beginnender, umfassender und zuverlässiger Behandlungsablauf gesichert.
Wir pflegen gute Kontakte mit verschiedenen Ärzten. Das ermöglicht einen direkt an die ärztliche Behandlung anschließenden und rechtzeitigen Therapiebeginn. Diese Zusammenarbeit gewährleistet ein optimales Therapieresultat und ermöglicht eine schnelle Beschwerdefreiheit und eine zügige Rückkehr in den Alltag bzw. den Sport.
Behandlungsverlauf im INAP/O
- Befundung (durch gezielte Fragen und anschließende körperliche Untersuchung, um möglichst alle beschwerderelevanten Faktoren zusammenzutragen)
- physiotherapeutische bzw. osteopathische Diagnosestellung
- gemeinsame Entwicklung eines Therapieplans
- Evaluierung des Behandlungsprozesses
- ggf. Therapieanpassung
Manuelle Therapie ist eine besondere Therapieform der Physiotherapie, die sich primär mit Beschwerden im Gelenk-, Muskel- und Nervensystem beschäftigt. Untersucht und Behandelt werden akute sowie auch chronische Schmerzen von Erwachsenen, Kindern und Säuglingen.
In der Manuellen Therapie (MT) erfolgt die Behandlung durch die Hand der Therapeutin oder des Therapeuten. Der Unterschied zu den meisten anderen Methoden liegt in den Untersuchungs- und Behandlungstechniken.
Wichtig für die Manuelle Therapie ist die Unterscheidung zwischen lokalem und übertragenem Schmerz. Denn nicht immer ist dort, wo er sich zeigt, auch seine Ursache zu finden. Wenn sowohl Entstehungsort als auch Schmerzzone von gleichen Teilen des Nervensystem versorgt werden, kommt es zu einer Fehleinschätzung unseres Gehirns, das uns den Schmerz fern von seinem Entstehungsort fühlen lässt.
Physiotherapie (früher Krankengymnastik) wird von staatlich geprüften Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ausgeübt. Die Physiotherapie umfasst eine Vielzahl einzelner therapeutischer Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung von Kraft, Ausdauer und Koordination. Auch die Verbesserung von Kreislauffunktionen und die Linderung von Schmerzen sind Aufgabe der Physiotherapie.
Physiotherapie wird bei Erkrankungen der Orthopädie, Neurologie, Inneren Medizin, Frauen- und Kinderheilkunde eingesetzt. Wenn ein Krankheitsgeschehen vorliegt, ist zur Ausübung eine ärztliche Verordnung notwendig.
Nachdem in einem physiotherapeutischen Befund die Funktionsstörungen festgestellt ist, wird mit Patientin oder Patient gemeinsam das Ziel der Behandlung festgelegt und aktive und passive Übungen und Maßnahmen zur Erreichung dieses Zieles durchgeführt. Auch werden Empfehlungen für eigene Übungen gegeben, die der Verbesserung der gestörten Funktionen dienen.
Gesundheit aus osteopathischer Sicht
„Leben ist Bewegung“: mit dieser Aussage prägte der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still im späten 19. Jahrhundert einen osteopathischen Gesundheitsbegriff, der die Beweglichkeit aller Strukturen eines Organismus in das Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Der menschliche Körper funktioniert in ständiger Bewegung: Herzschlag, Atmung, Blutfluss, Nerven- und Muskelaktivität, Zellerneuerung – jede Struktur hat ihre eigene spezifische Bewegung, mit der sie ihre Funktion erfüllt. Nach osteopathischem Verständnis sind all diese Strukturen miteinander verbunden – vergleichbar mit vielen kleinen Zahnrädchen, die ineinandergreifen und so einen großen Komplex bewegen. Erst dieses Zusammenspiel lässt den Organismus als Ganzes funktionieren. Verliert eine Struktur an Beweglichkeit, entstehen Funktionsstörungen – der Organismus wird krank.
Die Osteopathie kann als Diagnose- und Behandlungskonzept eben dieser Bewegungs-und Funktionsstörungen dienen. Dabei wird der menschliche Körper als untrennbare Einheit betrachtet. Mit den Händen (unter-)sucht die/der Osteopath*in mögliche Bewegungsverluste und Funktionsstörungen in den Strukturen etwa des Bewegungssystems (z.B. Gelenke, Muskeln, Faszien), der Inneren Organe (z.B. Lunge, Darm, Niere) sowie des Nervensystems (z.B. Nerven wie den Ischiasnerv). Durch ebenfalls mit den Händen ausgeführte Techniken sollen dann in einer osteopathischen Behandlung Beweglichkeit und damit Funktionsfähigkeit verbessert werden. Dabei versteht sich die Osteopathie nicht als „Heilung“, sondern als Unterstützung der körpereigenen Ressourcen, die es dem Organismus ermöglichen, sich selbst zu helfen. Dieser Punkt ist wichtig, da er die Grenzen der Osteopathie klar aufzeigt. Wo eine schwere Erkrankung oder ein Notfall besteht, die der Körper eben nicht selbst heilen kann (z.B. Krebs, schwere Infektionskrankheiten oder ein Herzinfarkt), ist die Osteopathie keine geeignete Behandlungsmethode und kann unter Umständen sogar schaden. Eine umfangreiche Ausbildung ist daher für das sichere Erkennen von Möglichkeiten und Grenzen einer osteopathischen Behandlung unerlässlich.
Unter manueller Lymphdrainage verstehen wir manuelles Abdrainieren (Ab-und Weiterführung) der Gewebsflüssigkeit über Gewebsspalten bzw. Lymphgefäße.
Das Prinzip beruht im Gegensatz zur herkömmlichen Massage auf einer bestimmten Grifftechnik, rhythmisch-kreisende-pumpende Griffe durch flaches Auflegen der Finger bzw. Hände bei fein dosiertem Druck nach einer dem entsprechendem Krankheitsbild festgelegten Reihenfolge. Bei der Bauchtiefdrainage wird auch unter Einbeziehung des Atemrhythmus in die Tiefe gearbeitet, so wie auch bei einigen Spezialgriffen z.B. am Adduktorenspalt. Ansonsten wird überwiegend flächig gearbeitet.
Die klassische Massage ist eine physiotherapeutische Technik, die in vielen Therapieformen angewendet werden kann. Sie wird eigesetzt zur:
- besseren Durchblutung
- Lockerung
- Dehnung
- Trophikverbesserung
- Entkrampfung der Muskulatur
- und zum besseren Abtransport von Stoffwechselprodukten (Schlacken)
Angewendet wird sie bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie zum Beispiel Morbus Bechterew, Morbus Scheuermann, Lumbago, Arthrose, Schulter- und Hüftgelenkschmerzen, Myalgien, zur Nachbehandlung von Muskelverletzungen, Verletzungen etc. und Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises.
Auch prophylaktisch kann Massage angewendet werden, wie z.B. bei Leistungssportlern zur Vorbereitung der Muskulatur auf sehr starke muskuläre Belastung, zwischendurch zur Lockerung und Entkrampfung (Detonisierung) sowie nachher als Entmüdungsmassage.
Angebracht ist eine klassische Massage auch bei Personen, die ständig eine sehr einseitige Belastung haben oder sich in ungünstiger Haltung (Fehlhaltung, Fehlstatik) befinden, wie z.B. Fliesenleger, Serviererinnen, Zahnärzte um einige zu nennen. Hier kann man vorbeugend mit Massage behandeln um schwerwiegenden Erkrankungen vorzubeugen.
Fango ist reines Naturprodukt, das seit langem als Wärme- (manchmal auch als Kälte-)anwendungen verabreicht wird. Es ist ein vulkanisches Gestein, welches beispielsweise in der Eifel oder aber auch auf der sizilianischen Halbinsel gefunden und abgebaut wird. Es wird dann fein gemahlen und als Naturfango gereinigt und mit Feuchtigkeit versetzt als Schlamm angewandt.
Die Mobilisation des Nervensystems ist eine Therapie, die sich in fast allen physiotherapeutischen Techniken wieder findet.
Das gesamte Nervensystem (Rückenmark, Nervenwurzeln, periphere Nerven wie z. B. der Ischiasnerv) kann Auslöser akuter und chronischer Schmerzsymptome sein. Mit dieser Therapieform wird die Lokalisation und die Behandlung der Schmerzen möglich. Besonders nach Bandscheibenoperationen werden durch weiche und spezielle Mobilisationrhythmen eine schnelle Beschwerdefreiheit und die gleichzeitige Vergrößerung der Beweglichkeit erreicht.
CMD steht für Craniomandibuläre Dysfunktion. CMD ist häufig die Ursache für Kopf-, Nacken- und/oder Gesichtsschmerzen. Diese Beschwerden können mit Technicken der Manuellen Therapie im Kopf-, Nacken- und Gesichtsbereich behandelt werden.
Information und Terminvereinbarung:
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